CLIL – Same same but / or really different?

Bericht über meinen zweiwöchigen Studienaufenthalt in Brighton and Hove am English Language Centre

What is CLIL?

CLIL als Abkürzung steht für Content and Language Integrated Learning und ist ein Überbegriff für durchaus unterschiedliche Ansätze der Vermischung von Sprach- und Sachunterricht. Dabei geht dieser 1994 von David Marsh und Anne Maljers geprägte Begriff über die klassischen Ansätze des bilingualen Unterrichts hinaus und verweist auf eine grundsätzliche Neuorientierung der Unterrichtsgestaltung: die Auseinandersetzung mit Lehrinhalten, um bezüglich dieser neben Sachkompetenzen immer und gleichzeitig kommunikative, kognitive und kulturelle Kompetenzen der Lernenden zu entwickeln.

https://www.teachingenglish.org.uk/article/clil-a-lesson-framework

Why is CLIL?

Die Frage nach dem Warum der Implementierung von CLIL-Programmen könnte auf mehren unterschiedlichen Ebenen beantwortet werden; im folgenden lediglich drei Perspektiven dazu.

CLIL as an educational trend in Europe

CLIL als Ansatz der Förderung von Mehrsprachigkeit wird sowohl vom Europarat als auch von der Europäischen Union durch verschiedene Programme gestützt. In etlichen europäischen Ländern hat dies auch bereits Niederschlag in den nationalen Lehrplänen gefunden. In Ländern wie Italien, Spanien oder Teilen Deutschlands sind CLIL-Module bereits in den Curricula verankert.

In Österreich sind CLIL-Module bislang auf einige wenige Schulen beschränkt, die sich durch ihre bilingualen Unterrichtsangebote hervorheben. Dabei sind es vor allem BMHS, die sich in diese Richtung weiterentwickeln.

CLIL as an enrichment

CLIL ist keine Ablösung des Fremdsprachunterrichts, sondern eine Ergänzung desselben. „It can provide effective opportunities for pupils to use their new language skills now, rather than learn them now for use later. It opens doors on languages for a broader range of learners, nurturing self-confidence in young learners and those who have not responded well to formal language instruction in general education. (EU: Promoting Language Learning and Linguistic Diversity)”

CLIL bietet das Potential, die Motivation für den Fremdspracherwerb zu steigern, indem – nach dem Motto „use it or loose it“ – eine direkte und sofortige Anwendungsmöglichkeit der zu erwerbenden Sprachkompetenzen gegeben ist. Die Zielsprache wird nicht mehr als isolierter Gegenstand erlebt, sondern als nutzbringendes Medium zur Erschließung neuer Inhalte.

CLIL to improve employability and educational mobility

Wird der Fokus auf Englisch als Zielsprache gelenkt, so fällt rasch auf, dass profunde Sprachkompetenzen sowohl in Hinblick auf den Arbeits- als auch den Bildungsmarkt immer stärker an Relevanz gewinnen.

Dabei umfassen die hier benötigten Sprachkompetenzen nicht nur den Aspekt rein formaler Sprachbildung, wie sie nach dem GERS definiert werden, sondern insbesondere die Befähigung, Englisch als Medium zur Auseinandersetzung mit und Aneignung von Inhalten (=content) zu nutzen. Gerade diese Fähigkeit wird durch CLIL gefördert.

https://www.teachingenglish.org.uk/article/content-language-integrated-learning

https://oupeltglobalblog.com/2010/11/29/teaching-clil-classroom-benefits/

How is CLIL?

CLIL verlangt mehr als einen einfachen Wechsel der Arbeitssprache zur Zielsprache. Denn auch wenn der Content definiert, welche Aspekte der Zielsprache entwickelt werden sollen (language through learning), so ist die Zielsprache gleichzeitig auch sprachliche Lernvoraussetzung (language for learning) und Kommunikationsmittel im Unterricht (language of learning). Es bedarf also einer guten Kooperation der Fach- und der Sprachlehrkräfte, um CLIL-Einheiten an die Sprachkompetenzen der Lernenden anzupassen. Dies hat insbesondere auch deswegen Bedeutung, als zumeist CLIL-Programme nicht von Sprachlehrkräften, sondern von den Fachlehrkräften des jeweiligen Faches betrieben werden.

CLIL and EBT

Besonders interessant ist dabei, dass sich CLIL-Methoden auf Erkenntnisse des Evidenzbasierten Unterrichts (evidence-based teaching) berufen. Die damit verbundenen Selbstansprüche sind in der schulischen Alltagspraxis aufgrund des Aufwands vermutlich nicht vollständig umsetzbar, geben aber Aufschluss über den Anspruch von CLIL, nicht einfach nur die neueste pädagogische Sau zu sein, die durchs Dorf getrieben wird, sondern sich stets der Evaluation zu stellen und entsprechend der Ergebnisse weiterzuentwickeln.

Während diesbezügliche Erkenntnisse (so beispielsweise die Metastudie von John Hattie) im deutschsprachigen Raum sehr kontrovers diskutiert werden, werden sie – zumindest im englischsprachigen Raum – sehr pragmatisch zum Anlass genommen, um Unterrichtsmethoden zu adaptieren, neue zu entwickeln und alte zu verwerfen – um ihre Effektivität auch erneut zu überprüfen.

http://www.teacherstoolbox.co.uk/

http://geoffpetty.com/for-teachers/better-teaching/

What about Stubenbastei?

Bislang ist CLIL an der Stubenbastei nur in geringem Umfang vorhanden. Mit Global Studies gibt es bislang ein Wahlplichtfachangebot, das mit Deutsch und Englisch als gleichberechtigten Arbeitssprachen CLIL-Vorstellungen entspricht. Daneben gibt es „softe“ Varianten der Art, dass in Nicht-Sprachfächern gelegentlich auch fremdsprachiges Quellmaterial (i.A. Englisch) zum Einsatz kommt.

Es ist jedoch zu erwarten, dass die europaweite Entwicklung hin zu fest verankerten CLIL-Programmen auch in Österreich stärker wirksam werden wird. Darauf bereiten wir uns vor.

Mag. Martin Koschat

GBL/GameBasedLearning in OSLO

Vom 16.7-20.7.2018 konnte ich den Kurs „Game Based Learning“ angeboten von der Eruditus Language School und gefördert durch das Erasmus+ Programm in Oslo, Norwegen besuchen.

Die Hauptziele des Kurses waren die Teilnehmenden mit den Grundprinzipien von GBL im analogen und digitalen Kontext vertraut zu machen, die motivationsfördernde Wirkung von Spielen im Unterricht zu verdeutlichen und die Teilnehmer/innen zu ermächtigen, selber Spiele zu erstellen und kompetent anzuwenden.

Die motivationssteigernde Wirkung zum Mitmachen war deutlich bemerkbar und auch im Umgang mit den digitalen Medien zur Erstellung von Spielen konnten Verbesserungen verbucht werden, auf jeden Fall verringerte sich die mental Barriere, in Zukunft beim eigenen Unterricht Spiele als Teil einer holistischen Lernmethode anzuwenden und viele Lernszenarien bei denen digitale Medien einbezogen und sinnvoll eingesetzt wurden, konnten entwickelt werden.

Der Kurs war lehrreich und hat Spaß gemacht, die lange Helligkeit der nördlichen Sommerabende bildete einen harmonischen Rahmen für die sommerliche Fortbildung.

Birgit Adler-Klammer

Eine Liste mit einem Auszug der verwendeten der Ressourcen, Spiele und Apps:

Online Gamification – an illustrative list

 

Socrative – a free student response system which allows you to collect answers from your students using the web.

 

Classcraft – is a free, online educational role-playing game that teachers can personalize for their lessons. It includes progress monitoring and reporting for teachers, making the gamification process much simpler than going out on your own.

 

QuizletQuizlet.com is a free website which enables teachers and students to create digital flash cards.

 

Plickers – is a tool that lets teachers collect real-time formative assessment data without the need for student devices.

 

Duolingo – the language learning game

 

WixWix.com is a cloud-based web development platform that allows users to create web sites and mobile sites through the use of online drag and drop tools.

 

Goalbook – which helps students with IEPs track their progress toward goals

 

Zaption – is a web app for teachers, trainers, and content publishers to use video as an interactive experience.

 

Kahoot – a game-based questions and answer platform.

 

Wizer – Wizer.Me is an education platform that allows teachers to create quick, easy and fun digital worksheets, to share them with fellow teachers and to keep track of student performance.

 

WheeldecideA free online spinner tool that allows teachers to create their own digital wheels or use one of the many wheels which have already been created.

 

Storybirdis a storytelling tool with many functions. With a few clicks, teachers and students can read books, write stories, post original art and much more.

 

Spelling City is an award winning game based learning tool for spelling, vocabulary and writing.

 

Glogsteris a Web 2.0 tool that allows users to create virtual posters combining linked or embedded text, video, images, and music. Glogster can be used in educational settings as an alternative to traditional poster presentations

 

LYRICS Training: – to practice vocabulary with the help of songs in different languages

 

http://www.wordle.net– to create word clouds

https://animoto.com/education/classroom– to create short videos with photos that you upload (for teachers there is the possibility to get a free account)

https://ro.pinterest.com/ – for visual resources

https://prezi.com/ – online presentations

http://www.voki.com/ – to create speaking avatars

 

Current Trends in EFL Methodology

Bericht über meinen dreiwöchigen Studienaufenthalt in Bristol und Bournemouth am Institut für Teachertraining RLC

What are the current trends in English language teaching and learning research?

Die gute Nachricht vorweg der Englischsprachunterricht an unseren Schulen und an der Stubenbastei im speziellen ist meiner Erfahrung nach schon lange dort angekommen ist, wo er laut der letzten Studien hier in Großbritannien sein sollte. Der Fokus liegt auf Fluency, Aussprache, Erweiterung von Lexik und starkem Student Engagement. Nicht zuletzt wegen der Annäherung der österreichischen Testformate an die international anerkannten wie CAE oder IELTS gibt es auch auf den Gebieten der vier Skills – Listening, Reading, Language in Use und Writing – eine sehr hohe Übereinstimmung in der Methodik und Didaktik, wie SchülerInnen auf diese Testformate vorbereitet werden sollten. Es lohnt sich trotzdem ein genauerer Blick auf kommende Trends und Details.

 

Rising trends met by language institutes

CLIL

Viele Institute, die sich auf die Weiterbildung von LehrerInnen aus der ganzen Welt spezialisiert haben, legen einen großen Schwerpunkt auf CLIL – Content and Language Integrated Learning. CLIL beschreibt das integrierte Fremdsprachenlernen in inhaltlich ausgerichteten Fächern wie zum Beispiel Geografie. Die inhaltlichen Lernziele des Sachfachs und des Spracherwerbs sind dabei gleichbedeutend. Viele Studien belegen die Vorteile des CLIL Unterrichts.

In Uncovering CLIL, einer Studie führender CLIL-Forscher, erinnern Mehisto, Marsh & Frigols daran, dass mit der Globalisierung etwa Mitte der 90er Jahre ein immer größeres Gewicht auf Sprachenerziehung von der Primarstufe bis zu den Sekundarstufen gelegt wird. Was die Europäische Kommission für den europäischen Kontext beschreibt, liest sich für den weltweiten Zusammenhang so: In an integrated world, integrated learning is increasingly viewed as a modern form of educational delivery designed to even better equip the learner with knowledge and skills suitable for the global age”. These (Generation Y, geboren zwischen 1982 und 2001, und die Cyber Generation, geboren nach 2001, Anm. d. Verf.) are the generations now in classrooms across the world, and CLIL is one innovative methodology that has emerged to cater to this new age”. (Mehisto, et. al.: S. 10f)

https://www.the-english-academy.de/bilingualer-unterricht-erfolgsmodell/

Die Tatsache, dass die CLIL Kurse besonders von vielen LehrerkollegInnen aus Spanien, Italien und allen mittel- und osteuropäischen Ländern besucht werden, lässt darauf schließen, dass in diesen Ländern der zweisprachige Unterricht in der Sekundarstufe besonders gefördert und ausgebaut wird. In Österreich sehe ich diesen Trend erst in den Kinderschuhen, ein Ausbau, um in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben, wäre sicher ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, bedeutet natürlich auch ein intensives Investment in die Weiterbildung der Nicht-SprachlehrerInnen.

E-Learning

Augenmerk wird nach wie vor auch auf e-learning gelegt, wobei ich bei meiner Fortbildung den Eindruck bekommen habe, dass man nach erster Euphorie digitale und analoge Approaches in Balance halten möchte. So wurde immer auch auf den hohen Wert von analogen LehrerInneninputs hingewiesen. E-Learning unterstützend ist die Weiterentwicklung der digitalen Umgebung unabhängig von schulinternen Ressourcen. Das ermöglicht einen viel flexibleren Einsatz und eine breite Möglichkeit schülerInnenzentrierten Lernens. Social Media spielen dabei eine positive Rolle.

Meine Fortbildung streifte e-learning nur sehr am Rande. Für Interessierte gibt es hier zwei Links:

https://www.e-teaching.org/praxis/themenspecials/e-learning-forschung

und einen Download des Artikels von Nagwa A. Soliman „Using E-Learning to Develop EFL Students’ Language Skills and Activate Their Independent Learning“

https://www.scirp.org/journal/PaperInformation.aspx?PaperID=46989

 

Task-based Learning

Problem-based Learning

Situated Language Learning

Community-based Language Learning

Dabei handelt es sich um verschiedene Varianten eines handlungsorientierten Unterrichts, der durch möglichst reale und authentische Kontexte zu fremdsprachlicher Handlungskompetenz führen möchte. Der traditionelle PPP Zugang wird sehr kritisch gesehen (Präsentation, Praxis, ReProduktion).

https://s3.amazonaws.com/academia.edu.documents/50948055/PDF_A_flexible_framework_for_Task-based_Learning__Jane_Willis.pdf?AWSAccessKeyId=AKIAIWOWYYGZ2Y53UL3A&Expires=1525951474&Signature=qlLYvqjTttcA5ENYJFbykZDJJBU%3D&response-content-disposition=inline%3B%20filename%3DA_flexible_framework_for_task-based_lear.pdf

Der große Vorteil dieser Ansätze liegt in der Gesamtheitlichkeit mit der Sprache abgebildet und angewandt wird. So werden Kollokationen, Redewendungen, mündliche Ausdrucksweisen ganz natürlich Teil des Lerninhalts während im klassischen Unterricht meistens grammatikalische Einheiten den Schwerpunkt bestimmen und mit einer künstlich gefilterten Sprache einhergehen. Die oft kritisierte Überforderung von Lernenden in komplexen, authentischen Situationen wird von den BefürworterInnen des Task-Based Learnings als positiver Trigger gesehen, der die Lernenden ermutigt, über ihre Grenzen hinauszugehen.

Siehe dazu auch:

https://www.teachingenglish.org.uk/article/a-task-based-approach

https://www.teachingenglish.org.uk/article/tbl-pbl-two-learner-centred-approaches

https://www.grin.com/document/272677

https://de.slideshare.net/tortadericota/tbl-1

Ein informativer Essay der Universität Maryland (USA) über kooperatives und problemorientiertes Lernen findet sich hier:

http://northweststate.edu/wp-content/uploads/files/BoundaryCrossings.pdf

Zusammenfassend kann man sagen, dass Sprache als Mittel zum Zweck gesehen wird und so ihre natürliche Funktion zurückbekommt. Das fördert ein stark selbstbestimmtes Lernen, ermöglicht eine Individualisierung in heterogenen Gruppen und erzielt eine größere Nachhaltigkeit.

Mag. Sieglind Gabriel